Eine haarige Angelegenheit – Damenfrisuren in der Karibik

das erste Mal fiel mir das Thema „Haare“ auf unserer zweiten Insel auf (also auf Barbados) und seitdem beschäftige ich mich damit und möchte ein paar kleine Einblicke geben:
Ungefähr 95% der gesamten karibischen Bevölkerung hat eine dunkle Hautfarbe sprich auch die Haare sind sehr dunkel und in der Regel sehr kraus. Die älteren Damen tragen ihre Haare entweder sehr kurz geschoren oder sie tragen einen Turban oder ein Tuch um den Kopf geschlungen. Bei den jüngeren Damen gibt es mehr unterschiedliche Frisuren.
A. Einige wenige haben sichtbar geglättete Haare (hierfür kann man überall diverse Produkte erstehen, die Auswahl ist groß). Die Haare sehen dann meistens sehr steif und unnatürlich aus und  sind nicht besonders lang, maximal bis über die Ohren – also vergleichbar mit einem kurzen Bob bei uns in festbetonierter Form.
B. Die Haare sind komplett in Zöpfchen geflochten und liegen eng am Kopf an. Die Haarlänge ist selten länger als bis zu den Schultern. Dies ist die gängiste Frisur vor sehr junge Mädchen.
C. Die dritte Alternative sind relativ üppige Haarprachten. Entweder lange geflochtene Zöpfe, die weit über den Rücken hinabreichen oder auch hochgesteckt werden oder nach oben aufgebauschte Haare, teilweise zu turmartigen Gebilden kunstvoll frisiert.

Wie funktioniert insbesondere Variante C im täglichen Leben?
Die Antwort findet man in einem Wort: Peru.
Jetzt denkt ihr „na super, was hat das Land Peru mit karibischen Frisuren zu tun?“
Es ist so: würden die karibischen Damen ihre Haare einfach wachsen lassen, dann würden sie wohl nicht (wie bei uns) nach unten hängen, sondern es entsteht ein sogenannten Afrolook, d.h. die Haare stehen sehr voluminös in alle Richtungen vom Kopf ab.
Dies scheint absolut nicht der gängigen Mode zu entsprechen, ebenso wenig wie das Kurzscheren. Also geht die moderne Insulanerin von heute in einen der zahllosen Schönheitssalons -das kann auch ein Strassenstand ein oder eine Kioskbesitzerin, die ihre Leistungen per Plakat bewirbt.

Frau kauft sich je nach monetären Möglichkeiten Extensions (also künstliches Haar), das in hier in jeder erdenklichen Haarlänge (und Farbe) gibt und lässt sich diese Haarteile in ihre eigenen Haare einarbeiten. Und übrigens – die besten und auch teuersten Haarteile (weil Echthaar) werden aus Peru importiert und da kostet ein 40 cm langer Pferdeschwanz ca. 600 US$….

Nach ungefähr 6 Wochen müssen sämtliche Zöpfchen oder Sonstiges (das echte wie auch das unechte) wieder aufgelöst, gewaschen, getrocknet und gekämmt werden – bevor es erneut verarbeitet wird…

Haarige Angelegenheiten

Beitragsnavigation


3 Gedanken zu „Haarige Angelegenheiten

  1. Liebe Moni, freut mich sehr, dass Du Dich mit dem Thema „Afro-Haare“ so intensiv auseinander gesetzt hast. Denn auch in München gibt es etliche „Afro“ Friseure, wo man auch verschiedene Haarteile kaufen kann. Das sind sehr interessante Orte, um andere Perspektiven einzunehmen. Wenn Du also ein neues Hobby gefunden hast, kannst Du es – wenn Du wieder in München bist – weiter verfeinern 🙂
    Schöne Grüße
    Rosa

Schreibe einen Kommentar zu Sabine Antworten abbrechen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert