Kochkurs in Bali. Auf meiner „möchte ich noch machen“- Liste stand auf jeden Fall noch ein Kochkurs in Indonesien, die Küche hier schmeckt uns durchgehend supergut: egal ob Fisch oder Fleisch, Reis oder Nudelgerichte – wir mögen hier wirklich alles!

Auf dem Weg zum Strand in Sanur kamen wir an einem Hotel mit angegliedertem Restaurant vorbei, die einen Kochkurs anboten.  400 indonesische Rupien für einen Vormittag (also ungefähr 22€), damit kann man eigentlich nichts verkehrt machen und somit meldete ich mich an. Letzten Freitag machte ich mich gutgelaunt frühmorgens auf den Weg, um rechtzeitig um 08:00 Uhr beim Restaurant zu sein. Mein Reisepartner zog es vor, an diesem Tag um 3 Uhr nachts aufzustehen um nach Lovina zu fahren und dort mit Delfinen zu spielen. Na ja, seine Stärken liegen sowieso mehr im Essen als im Kochen….

Im Restaurant angekommen bekam ich gleich mal einen Kaffee und und wir warteten noch auf eine Gruppe von 6 Personen aus einem Hotel. Der Koch – ein 40-jähriger aus Java – setzte sich zu mir und erklärte mir den Ablauf des Vormittags. Nach 20 Minuten war zwar das Taxi da, mit dem wir zum Markt fahren wollten, nicht aber die erwartete Gruppe aus dem Hotel. Ich hatte schon Angst, dass somit aus dem ganzen Kochkurs nichts werden würde aber der Koch war vollkommen entspannt und somit fuhren wir eben nur zu zweit zum Einkaufen!

Lokale Märkte sind ja immer viel schöner und aufregender als ein normaler Supermarkt, aber oft nichts für Touristen. Artikelbeschriftungen nur in Landessprache, keine Preisauszeichnungen, Verständigung nicht möglich. Aber eben auch ein Fest für die Sinne: Gewürze, Opferschalen, frisch geschlachtete Hühnern neben Haushaltsartikeln, Fisch, Obst und Gemüse bis hin zu Blumen und Stoffen. Unsere Einkaufsliste war nicht sehr lang und ich hatte genug Zeit, unbekannte Obst- und Gemüsesorten zu erfragen. Dann fuhren wir ins Restaurant zurück, das zu dieser Zeit nicht geöffnet hat und somit war die kleine Terrasse mit einem Arbeits- und einem Essbereich ausschließlich für den Kochworkshop vorbereitet. Die beiden Bereiche wurden entsprechend der Personenanzahl von 8 auf 2 reduziert und nach Händewaschen und Schürze anziehen ging es los!

Die nächsten Stunden verbrachte ich schnippeln, rühren, mörsern, rösten, braten, mischen und Spieße bestücken und vor allem: ratschen. Mein privater Kochlehrer hatte schon Chefs diverser Nationaliäten und wir tauschten und aus über Küchen dieser Welt. Nebenbei konnte ich alle Fragen stellen und bekam viele Tips für die Zubereitung indonesischer Gerichte. Übrigens ist er auch nach 6 Jahren auf Bali nicht in der Lage, die einheimische Sprache zu verstehen. Die meisten Sprachen in den Ländern Indonesiens sind komplett unterschiedlich, egal ob wir hier von Papua, Sumatra, Java oder Timor sprechen – geeinte Verständigung funktioniert aber über die Amtssprache indonesisch.

Der Vormittag verging wie im Flug und es gab auch keinerlei Kommentare zu meinen alles andere als professionellen Schnitt-Techniken. Lediglich einmal verließ meinen Lehrer die Selbstbeherrschung: für einen Salat mussten Kokosraspel und Gewürze vermischt und in ein Bananenblatt gelegt werden, dass dann gefaltet und fixiert wurde um in Wasser gedämpft zu werden. Das Bananenblatt-Falten war wie eine Art höhere Origami: trotz aller Bemühungen und vieler Bambusstäbchen sprangen meine Päckchen immer wieder auf. Als ich dann um Nadel und Faden oder Schaschlikspieße bat, mußte sich der Profikoch die Lachtränen aus den Augen wischen (und übernahm das Falten dann selbst).

Ich bekam ein kleines Rezeptheft und machte mir auch eifrig Notizen (beispielsweise die Garnelenpaste immer anrösten, um den Geschmack zu intensivieren). Bei den Zutaten bin ich recht zuversichtlich, in einem Asialaden müßte ich eigentlich alles bekommen.

Mittags dann die Belohnung der vormittäglichen Anstrengungen: wir testeten unsere Arbeitsergebnisse.. Und – auch wenn ich eventuell hier etwas subjektiv scheine – es hat super geschmeckt!
Es gab Sate-Spiesschen (Huhn) mit selbstgemachter Erdnussoße, Tempeh mit gebratenem Gemüse, brauner Reis und einen Salat mit Limettenblättern und Kokosnussdressing.

Und weil trotz üppigem Lunch noch einiges übrig blieb (und obwohl der Koch die ganzen Zutatenmengen sowieso schon stark reduziert hatte wegen der nichterschienenen Personen), bekam ich noch ein Essenspaket zusammengepackt.

Nicht schwer zu erraten, wer sich sehr über den Inhalt der Tüte gefreut hat als ich damit ins Hotel zurückgekommen bin…

Kochkurs in Bali

Beitragsnavigation


Ein Gedanke zu „Kochkurs in Bali

  1. Hallo liebe Moni, ich freue mich schon, Deine Kochkünste, die Du Dir redlich auf Bali erarbeitet hast, zu testen.
    Bist Du nach Europa kommst,ist dann endlich auch bei uns in Deutschland Sommer.

    Jetzt vermisse ich Dich schon sehr – nicht nur im Büro.

    Liebe Grüße
    Rosa

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert